Heike Grotheer
Gleichstellungsbeauftragte Gemeinde Worpswede
Sie gilt als Wegbereiterin des deutschen Expressionismus. Als „Malweib“ belächelt, blieb ihr die Anerkennung zu Lebzeiten verwehrt. Mit Willenskraft und Mut, persönliche Einschränkungen hinnehmend, entwickelte die junge Frau ihren eigenen künstlerischen Ausdruck. Im Sommer 1897 hielt sie sich erstmals in Worpswede auf, 1901 heiratete sie den Maler Otto Modersohn. Inspiriert durch Studienaufenthalte in Paris entstanden bahnbrechende Werke. Bäuerliche Frauen und Kinder, Selbstbildnisse – sie ist die erste Frau, die sich als Akt selbst malte – und Stillleben bestimmen ihre Motivwahl. Paula Modersohn-Becker starb wenige Tage nach der Geburt ihrer Tochter Mathilde mit nur 31 Jahren an einer Embolie. Posthum trat ihr immens großes Schaffenswerk zutage.
Der Fokus der Sonderausstellung Paula in Worpswede »Ein Frauenleben um 1900« liegt auf biografischen und emanzipatorischen Aspekten im Leben der Malerin und stellt diese in Kontext zu ihren Worpsweder Kolleginnen und Nachfolgerinnen. Im Wohnhaus des Künstlerehepaares sind zahlreiche Werke der Malerin aus der Sammlung Bernhard Kaufmann zu sehen.
Museum am Modersohn-Haus, Hembergstraße 19, 27726 Worpswede
Outdoor-Präsentation rund um die Galerie Altes Rathaus, wo die Malerin einst viele ihrer Modelle fand.
»Kunst und Frauenleben heute« zeigt Arbeiten von ausgewählten Worpsweder Künstlerinnen der Gegenwart.
Galerie Altes Rathaus, Bergstraße 1, 27726 Worpswede
www.galerie-altes-rathaus-worpswede.de
* vorbehaltlich der aktuell geltenden Corona-Regeln
Die Würdigung von Paula Modersohn-Becker in Worpswede ist eine Kooperation des Landesfrauenrates Niedersachsen e.V. mit der Gleichstellungsbeauftragten und der Kulturbeauftragten der Gemeinde Worpswede, dem Verein zur Kunst und Kulturförderung Worpswede e.V. und dem Museum am Modersohn-Haus.